Max Silber, Nicole Bronze über 5000m
Tag 2
Nachdem Elena Eichenberger bei ihrer 1. SM-Teilnahme überraschend als Jüngste mit einem Superlauf am Freitag Nachmittag den Final erreichte, konnte sie am Samstag ohne Druck wieder starten. Ihr einziges Ziel: "Wenn möglich nochmals ein gute Zeit laufen". Im Rennen stand sie gegen übermächtige Gegnerinnen am Start und reihte sich von Anfang an am Schluss des Feldes geschickt auf Innenbahn ein. Nur Sophie Baumann blieb hinter Elena. Die Pace war für perfekt für Elena, so dass sie über zweieinhalb Runden im Feld mitlaufen konnten. Durchgangszeiten: 35, 71, 1:47, 2:23, 2:59! Das war bereits ein super 1000er. Ab hier wurde das Feld von Fabienne Schlumpf in die Länge gezogen, trotzdem fiel Elena nicht ab und konnte ihr Tempo fast halten. Nur 3'', bzw. 2'' hinter Laura Giudice und Joelle Pauli lief sie in 4:33,85 auf Rang 11, 3'' vor Sophie Baumann. Die Zeit bedeutet Unterbietung der diesjährigen U18 EM-Limite für die abgesagte EM von Rieti, gleichzeitig wohl auch Limite als Swiss-Starter Future und nebenbei noch 4. Platz in der ewigen LVL-Bestenliste hinter Sibylle Dürrenmatt, Annemarie Lüthi und Nicole Egger.
Tag 1
Am Freitag Abend an den Schweizermeisterschaften der Aktiven auf der Basler Schützenmatte trumpften unsere Langstreckler gross auf.
5000m Männer
41 Läufer mit Oslo-Start an der 5000m SM! Das gab‘s wohl noch selten. Aber nicht nur Masse, auch Klasse war am Start. Genau 20 Läufer blieben unter 15 Minuten und ganz vorne mit Tadesse Abraham, Jonas Räss und Max Studer international erfolgreiche Athleten. Das Rennen ging nicht allzu schnell los. Schwarze und Nachwuchsleute führten über die ersten Runden. Immer in guter Lauerposition Max Studer und hinter ihm Jonas Räss und Tade. Nach Rennhälfte verschärfte Tade das Tempo um einige Gegner abzuschütteln. So entstand bald eine Vierer-Spitzengruppe mit Tade, Max, Jonas und dem Sudanesen Lobalu Lokinyomo. Die Schwarzen sorgten für die Pace bis zur Schlussrunde. Als die Glocke ertönte schoss aber Favorit Jonas Räss wie aus der Kanone geschossen davon, Max ging an seine Fersen und auch Lobalu konterte. Tade hatte keine Chance zu folgen. Räss setzte sich mit einer 55er Runde leicht ab und Max musste Lobalu auf der Zeilgerade den Vortritt lassen. Er wurde hervorragender Dritter in 14:06,43 und bekam als 2. Schweizer die Silbermedaille.
5000m Frauen
Auch hier Oslo-Start mit 18 Frauen auf hohem, ja sogar Olympianiveau. Von der LV Nicole Egger, als Titelverteidigerin, Martina Strähl, unsere Marathon-Olympiaqualifizierte, und Céline Aebi in bester Form. Die Favoritinnen gingen das Rennen taktisch und defensiv an. Joelle Flück und andere mussten führen. Sie taten dies zunächst mit perfekten Km-Zeiten (für Céline) von 3:23 und 3:25. Dann liessen sie leider nach und verbummelten den 3. Km in 3:34 bevor die Post abging. Nach einem schnellen letzten Km (2:59 für Nicole) lief Fabienne Schlumpf in 16:30 je 3'‘ vor Chiara Scherrer und Nicole Egger ein. Martina Strähl wurde vor Olympiasiegerin Nicola Spirig Vierte in 16:43 und Céline erreichte Platz 12 in starken 17:17,27. Sie verpasste ihre pB um 2'‘ nicht nur wegen dem zu langsamen Mittelteil, sondern auch weil sie die Glocke zur Schlussrunde nicht hörte und unsicher war, wie weit es noch geht.
1500m Frauen
In den drei Vorläufen mit 35 Läuferinnen qualifizierten sich je die drei Ersten plus drei Zeitschnellste. Elena Eichenberger hatte Losglück mit der zwar stark besetzten 3. Serie, aber sie wusste, dass es galt schneller als Seline Scherrer und Aarti Miescher zu laufen, die je mit ca. 4:36 Vierte der ersten Serien waren. Elena ging entsprechend aktiv ins Rennen, half sogar führen und konnte in 3:03 bis 1000m bestens mithalten. Erst als Fabienne Schlumpf bei der Glocke antrat und Lilly Nägeli, Laura Giudice, Delia Scherrer und Joëlle Pauli mitgingen, bekam Elena Mühe. Der Rest des Feldes war weit weg und Elena kämpfte sich allein über die Schlussrunde. Das machte sie so gut, dass sie sich in 4:35,05 als 3. Zeitschnellste aller Serien für den Final qualifizierte. Nebenbei verbesserte sie damit nochmals ihre pB um eine Sekunde und schrammte nun nur noch um 5 Hunderstel an der U18 EM-Limite vorbei.
800m Frauen
Hartes Brot für Alicia Schär, die im 2. von 4 Vorläufen gegen übermächtige Konkurrenz, angeführt von Selina Fehler, antreten musste. Zusammen mit Daniela Camenzind lief sie die erste Runde in 69‘‘ und ging nach 500m vorbei. Im Alleingang schaffte sie einen starken Finish und erreichte in 2:18,92 die ersehnte pB als starken Saisonhöhepunkt. Die Latte für die Finalquali lag hoch. Es brauchte diesmal <2:10 und sogar Ex-Schweizermeisterin Sina Sprecher schaffte den Einzug gegen Valentina Rosamilia trotz aktivem Rennen nicht.
800m Männer
Auch hier hohe Leistungsdichte und 4 starke Serien. Ramon lief in der 4. Serie in 2:00,07 auf Rang 7. Für den letzten q brauchte es 1:53,52, wobei diese Zeit zwei Läufer erreichten. Ex Schweizermeister Pascal Furtwängler zog dabei um einen Tausendstel gegen Diego Klopfenstein den Kürzeren und muss den Final von der Bande aus schauen.
(11.9.20/sam)