Lauffest mit 17 LVL-Runners und Legenden
300/600 m
Christian Wyss wagte gar einen Doppelstart über 300 und 600m. Den 300er ging er sehr schnell an und büsste das auf der Zielgerade im Gegenwind. Seine Zeit 38,69.
Über 600m stand er zusammen mit Ramon Hürlimann in der 1. Serie am Start. Während Ramon nach 200m an die dritte Position lief, kämpfte Chrigi mit einem Konkurrenten um die Innenbahn und kam ins Straucheln. So verlor er nach 250m den Anschluss an die Spitzengruppe und lief dann im Wind. Ramon lief vorne ein super Rennen und musste nur den überlegenen Lionel Spitz ziehen lassen. In 1:22,72 erzielte er eine starke Saisonbestleistung, nur 55 Hundertstel über seiner pB. Chrigi schaffte Platz 8 in 1:25,45 und verbesserte damit die pB von Delémont um 21 Hundertstel. Yadin Schärer hatte in der 3. Serie nach engagiertem Start noch Mühe mit dem hohen Tempo. In 1:38,20 verfehlte er die Vorjahres-pB aber nur um eine Sekunde.
In der Ü20 Serie am Abend lief auch Tobias Lüthi auf Rang 8. In einem harten Zweikampf mit Jan-Niklas Kreppke musste er praktisch das ganze Rennen aussen laufen und erwischte viel Gegenwind. Mit 1:24,11 ist er nicht ganz zufrieden, aber die Richtung stimmt.
Bei den Frauen lief Alicia Schär in 1:41,56 um 14 Hundertstel schneller als in Delémont. Das reichte für Rang 7 in der 2. Serie. Sabine Krähenbühl erreichte in der Ü20-Serie 1:50,42.
1000 m
In der 2. Serie lief der Churer David Fischer ein einsames Rennen an der Spitze. Für Samuel Agyapong war diese Pace etwas zu hoch. Im Verfolgerfeld leistete er aber aktiv Führungsarbeit und trug zu einem perfekten regelmässigen Rennen bei, das er auf Rang 4 knapp hinter Nils Arni beendete. Mit 64’’, 2:07 stimmten die Durchgangszeiten und in 2:41,81 verbesserte er seine pB um über 3’’. In der 3. Serie gab Ali Madad Ansari seinen Einstieg über 1000m. Mit einem aktiven Lauf knackte er gleich eine Schallmauer: 2:49,74. Stephan Wyss ging vorsichtiger zur Sache. Ihm war die Pace zu hoch, er liess das Feld ziehen und lief locker hinten, aber voll im Wind. 300m vor dem Ziel spürte er, dass noch Reserven da sind und machte die frei. In einem fulminanten Finish überholte er noch vier Konkurrenten und sprintete in 2:50,82 zu einer schönen pB.
Chiara Costa lief in einer schnellen, von Shirin Kerber in 2:54 gewonnen Serie im hinteren Mittelfeld. Als 8. Lag sie im Ziel knapp hinter Sara Salvadè und vor Sofia Chételat. Die Pace stimmte für sie mit 72’’, 2:27 und in 3:05,86 gelang ihr eine schöne pB-Verbesserung um über 2’’. Maria Hermann gab ihren Saisoneinstand in der 2. ausgeglichenen Serie. Sie lief aktiv und verrichtete Führungsarbeit im Wind. Damit fehlte ihr im Schlussspurt die Kraft um mit der Spitze mitzuhalten. In 3:21,35 lief sie auf Rang 5 der Serie.
3000 m
Fabio Filipponi gab sein Debut über die 7 ½ Bahnrunden und leistete Massarbeit: In 10:30,06 schaffte er im 1. Rennen gleich sein Jahresziel und auch Anna Hügli erfüllte die Erwartungen voll und ganz: 11:34,95 und Rang 10 vor Melissa Epprecht sind ein starker Einstieg für eine Debutantin (ohne Trainingslager).
In der Ü20 Frauenserie liefen auch die stärksten Kaderfrauen mit Elena Eichenberger und Céline Aebi. Das Rennen verlief etwas unruhig. Stefanie Barmet, Selina Ummel und Lea Laib zogen zwischenzeitlich davon und hinten wurde etwas getrödelt bis Romane Wolhauser nach Rennhälfte auch anzog und das Feld wieder heranführte. Céline und Elena warteten etwas lange mit ihrem Angriff. Céline zog zwei Runden vor Schluss etwas an und Elena blieb bis 300m vor dem Ziel am Schluss der Gruppe. Da machte sie ihre Reserven frei und konnte mit einem starken Finish noch Rahel Blättler, Leonie Saurer, Selina Ummel und zuletzt auch Céline holen. Die 9:58,45 sind sechs Wochen nach dem Armbruch und am ersten Tag ohne Schiene ein Versprechen und Céline erreichte mit 9:59,19 erstmals eine Zeit unter 10’.
Bei den Ü20 Männern starteten Samuel Huldi zu seinem allerersten Bahnrennen und Lukas Hügli nach längerer Verletzungspause. Es war ein ausgeglichenes Feld mit einigen pB’s um 9:05. In dieser Pace wurde auch angelaufen. 3:06 waren für Luki zu schnell, aber für Sämi ok. Er erwischte eine gute Gruppe, bei der er mit grossem Kampfgeist dranbleiben konnte und gute 9:29,54 erreichte. Luki musste die Gruppe nach 1200m ziehen lassen, hatte aber mit Giles Mindren doch noch einen guten Partner bis zum Schluss und verpasste in 10:00,76 seine pB nur um 4’’.
Weltbestleistung in Langenthal vor 20 Jahren animierte Marco Kern
Vor 20 Jahren, am 24. Mai 2001 lief André Bucher im Stadion Hard in 2:15,63 einen Schweizer Rekord über 1000m, der heute noch Bestand hat! Die Zeit war auch Jahresweltbestleistung. André Bucher gewann im gleichen Jahr fünf Golden-League Meetings und wurde Weltmeister über 800m in Edmonton. Marco Kern, ein 14jähriger Nachwuchsathlet war derart beeindruckt von André Bucher, dass er damals beschloss, ebenfalls Läufer zu werden. Heute, 20 Jahre später, beendete Marco Kern seine mit vielen schönen Erfolgen gespickte Laufbahn im Stadion Hard mit einem Sieg über 3000m in starken 8:25,09 vor Janis Gächter. Anschliessend wurde der 34jährige von seinen LVL-Runners Freunden Raphael Salm, Adrian Lehmann und Lukas Geissbühler (leider fehlte Michi), mit denen er viele internationale Einsätze bestritt noch im kleinen Kreis gefeiert. (13.5.21/sam)