Mittelalter in Medulin

Wir gaben heute Vollgas im Bahntraining. Bei unseren heutigen Berichterstattern führte dies zu Müdigkeitserscheinungen und sie fanden sich im Mittelalter wieder.

An diesem Tage erwachten wir wohlgeruht und mit grosser Entschlossenheit, unser heutiges Ziel – das Bahntraining – mit Mut und Tatkraft zu vollbringen. Noch ehe das Mittagsmahl anstand, begaben wir uns auf ein kurzes Laufwerk, dem ein wilder Wind von etwa fünfzig Meilen in der Stunde Gesellschaft leistete. Solch ein Vergnügen war’s, dass wir sogleich ein wenig der Kunst des anschaulichen Laufens nachgingen.

Nach diesem Werke stärkten wir unsere Leiber mit reichlich Speise, auf dass die Kraft für das bevorstehende Bahntraining nicht weiche. Hernach legten wir uns zur Ruh, so lange es uns vergönnt war, ehe wir mit dem Reisewagen gen Pula fuhren.

Dort bereiteten wir uns auf das Training vor. Fünfzehn Minuten ward gelaufen zum Aufwärmen, und etliche übten sich daraufhin in der Laufschule. Doch einige erachteten dies als unnütz und schnallten sich sogleich ihre Schuhe mit eisernen Nägeln an. Glücklicherweise ward unser Gefährte Livio noch zur rechten Zeit gerettet, auf dass er nicht schon am zweiten Tage von Schmerzen in den Waden heimgesucht würde.

Dann war die Stunde gekommen: Die Gefährden der langen Strecke hatten fünfmal 1000m zu laufen, dazu viermal 200m. Die Kämpfer der mittleren Strecke hatten zweimal bis viermal 500m, 300m und 200m zu bezwingen. Zum Glück tobte der Wind nicht gar so wild wie am Morgen.

Nach dem kraftraubenden Lauf gegen die Zeit kehrten wir zurück. Es ward gespeist, wie es nur rechte Streiter tun – viele Kohlenhydrate und Proteine fanden den Weg in unsere Mägen. Hernach begaben sich manche sogleich zur Nachtruhe oder zur Reinigung ihrer Zähne, so wie es der tugendhafte Manuel tat (wahrlich ein Vorbild!). Andere aber verweilten noch und spielten manch lustig Spiel.

Dominik und Manuel (06.04.2025)