Runners

Bei Bruthitze, aber Bombenstimmung und perfekten Serien mit TempomacherInnen ging in Karlsruhe ein wahres Läuferfest von Mittag bis spät in die Nacht über die Bühne. Die lange Laufnacht profiliert sich mittlerweile als eines der besten Läufermeetings in Europa.

Über 800m der Männer standen Lorenzo Disilvestro und Stephan Wyss beide in Serien die auf 1:53 gepact wurden. In der ersten mit Lorenzo waren nicht weniger als 5 Schweizer mit dabei. Lorenzo hatte Respekt, und wollte nicht allzu schnell einsteigen. So liess er sich nach 200m ans Ende des Feldes spülen und gab erst nach 400m in 57’’ Gas. So konnte er noch einige Konkurrenten, auch Laurin Grau und Rafael Zimmermann holen und lief als 7. der Serie in guten 1:55,29 ein, was knapp eine Sekunde über seiner pB liegt. Auch Stephan ging defensiv zuhinterst im Feld ins Rennen und sparte die Kräfte für den Endspurt. Diese Taktik ging auf: Auf den letzten 200m musste er zwar aussen laufen, aber so konnte er sich noch auf Rang 8 vorarbeiten und in 1:55,50 trotz der «langsamen» 1. Runde seine pB aus der Vorwoche bestätigen.

Über 1500m war die Reihe zuerst an Alicia Schär in einer Serie, die auf 4:26 gepact werden sollte. Alicia erwischte einen Blitzstart, aber erschrak über den eigenen Mut und das kleine Zögern führte dazu, dass sie kurz nach dem Start eingequetscht und nach hinten gereicht wurde. Damit lief sie im hinteren Teil des Feldes bei für sie optimalem, ev. eine Spur zu lagsamem Tempo: 72,5, 2:26 und bei 1000m 3:02. Hier begann sie, das Feld von hinten aufzurollen, musste zwar viel aussen laufen aber mit einer starken Schlussrunde lief sie noch auf Rang 5 und erreichte in 4:31,14 eine pB-Verbesserung um über 2 Sekunden. 

Zwei Serien später war die Reihe an Fabienne Müller. Ihre pB aus dem Jahr 2023 stand bei 4:20 und die Limite für die U23 EM bei 4:22. Das Rennen sollte auf 4:16 gepact werden. Fabienne ging von Beginn weg vorne im Feld zuerst auf Position 5. Das Tempo war auch hier perfekt: 69, 2:19 und 2:52 bei 1000m. Hier zog Shirin Kerber los und übernahm die Führung. Fabienne ging an Position 2 und in der Schlusskurve flog sie auch noch an Shirin vorbei (letzte 300m in 46) und gewann das Rennen in sensationellen 4:14,50. Damit verbesserte sie den LVL-Rekord von Sibylle Dürrenmatt um fast 6 Sekunden, unterbot die EM-Limite um über 7 Sekunden und reiht sich in der Schweizer Allzeit-Bestenliste zwischen Fabienne Schlumpf und Steffi Barmet auf Rang 15 ein. In der A-Serie am Abend, die auf 4:05 gelaufen werden sollte waren nur die ersten drei Läuferinnen um einige wenige Zehntelsekunden schneller als Fabienne, so dass sie in der overall-Rangliste als 4. noch in die prämienberechtigten Ränge kam. (31.5.2025 sam)

Karlsruhe 2025 StephanKarlsruhe 2025 AliciaKarlsruhe 2025 Fabienne