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Martina Strähl läuft von Erfolg zu Erfolg. Eine Woche nachdem sie beim Murtenlauf nur knapp hinter Céline 4. Schweizerin war, wird sie in Locarno an der Halbmarathon-SM 3. und holt überraschend eine Medaille. Nach schnellem Start muss sie die nachmalige Siegerin Fabienne Vonlanthen ziehen lassen und wird dann auch von Vera Schubert überholt. In 1:17:41 erreicht sie aber das Ziel vor Doris Nagel und der Juniorinnen-Siegerin Rawa Iseli.

Mitfavoritin Elena Eichenberger lag bei der 2. Zwischenzeit in Ascona noch an 4. Stelle aber gab das Rennen anschliessend auf. (12.10.26, sam)

Persönlicher Bericht von Martina:

Ein emotionales Rennen im Tessin – und eine ganz persönliche Versöhnung 🏃‍♀️💚

Gestern bin ich im Tessin den Halbmarathon (Locarno-Ascona) gelaufen – zugleich war es die Schweizer Meisterschaft im Halbmarathon! Zwei Jahre ist es her, seit ich auf genau dieser Strecke gestürzt bin und erhebliche Verletzungen erlitten habe. Damals war es ein sehr schwieriger Moment für mich, und deshalb wollte ich mich unbedingt mit dieser Strecke versöhnen.

In der Nacht vor dem Rennen bekam ich Halsschmerzen und spürte am Morgen, dass ich erkältet bin. Ich fühlte mich reduziert, entschied mich aber trotzdem, zu starten – einfach, um meinen Frieden zu finden.

Das Rennen lief besser als erwartet: Ich konnte lange ein gutes Tempo halten und wurde von meinem Coach an der Strecke unglaublich motiviert. Ab Kilometer 10 merkte ich, wie die Kräfte langsam schwanden, doch auf den letzten zwei Kilometern kämpfte ich nochmals richtig. Dank der Unterstützung meines Trainers konnte ich das Tempo halten – und tatsächlich den dritten Rang und damit die Bronzemedaille holen! 🥉Sonst hätte ich mit dem Zug nach Hause reisen müssen (Worte von Fritz)🤪.

Im Ziel war ich überglücklich. Nach meinem Rücktritt im letzten Jahr nochmals eine Medaille an einer Schweizer Meisterschaft zu gewinnen, bedeutet mir unglaublich viel.

Viele fragen mich jetzt, ob das ein Comeback ist – aber nein. Ich habe nach meinem Rücktritt immer gesagt, dass ich dem Laufsport treu bleibe und einfach aus Freude laufe. Genau das tue ich jetzt – mit kleinerem Trainingsumfang, aber mit grosser Leidenschaft. 🩵Wenn man meine Zeit 1:17 mit meiner Bestzeit vergleicht sieht man den Unterschied von 8 Minuten und das ist völlig okey. Für mich selber ist die Zeit immer noch wichtig, sie zählt aber nicht primär, sondern die Freude am Laufen, die Emotionen und die Zusammenarbeit mit meinem Coach/Eltern und Freunden. Das erfüllt mich mit Dankbarkeit und Glück.