1., 2., 5.
Nicole Egger stand zum ersten Mal am Start eines Halbmarathons. Obschon die Nervosität gross war, ging sie das Rennen wie eine Routiniere sehr intelligent an. Mit einem ersten Kilometer in 3:25 war die Pace von Anfang an hoch. Dass Martina Strähl mit Michelle Gantner und Nicola Spirig trotzdem davon zog, brachte sie nicht aus der Ruhe. Sie lief ihr Tempo konsequent und während dem ganzen Rennen im Alleingang. Bei der 10 Km-Marke hatte sie Gantner und Spirig eingeholt und lag mit einer Zwischenzeit von 34:44 39'' hinter Strähl. Sie liess Gantner und Spirig gleich stehen und machte Meter um Meter auf Martina gut. Nach 20 km in 69:51 kam der Zusammenschluss an der Spitze und sofort war klar, dass Martina dem Tempo von Nicole nicht mehr folgen konnte. In sehr starken 1:13:34 holte sich Nicole die Goldmedaille und Martina lief 12'' dahinter auf den Silberplatz. Bronze holte sich keine Geringere als Triathlon-Olympiasiegerin Nicola Spirig.
Bei den Männern lief Adrian Lehmann nach nur fünf Wochen Training (Verletzungspause nach Misstritt in St. Moritz) ein super Rennen. Auch er hatte einen klaren Fahrplan und liess sich nicht vom Renngeschehen mit den Schnellstartern beeinflussen. Die ersten Kilometer war er allein, dann schloss er zur Gruppe mit Patrick Wägeli und Eric Rüttimann, zwei als Titelanwärter Gehandelte, auf. Ab hier machte Ädu die Pace und die zwei hefteten sich an seine Fersen. Für Rüttimann war das auf der zweiten Rennhälfte aber zuviel. Hingegen Wägeli blieb dran und düpierte Ädu im Schlussspurt, so dass sie zeitgleich in 1:05,41 als Vierter und Fünfter einliefen. Auf den Bronzeplatz von Dominik Rolli fehlten 49''. Ädu bewies mit diesem Rennen, dass er auf dem Weg zurück an die Spitze in grossen Schritten vorwärts kommt. Immerhin war seine Durchgangszeit bei 10 km bereits 2 Sekunden schneller als bei seinem 7. Platz an der 10 km SM vor drei Wochen. (sam, 18.10.2020)
