Leistungssport

Nadja, im Vorjahr hast Du an der Hallen SM über 200m bei den Aktiven Bronze und bei den U20 Gold geholt. Diesmal ging die Hallen-SM ohne Dich über die Bühne.

Was ist passiert, wo stehst Du sportlich im Moment?

Diesen Winter litt ich leider an einer Achillessehnenverletzung und konnte daher nicht an der Indoor SM teilnehmen. Mir geht es mittlerweile wieder besser und ich freue mich nun auf das Aufbautraining mit meinem neuen Trainer Flavio Zberg in Zürich, um im Sommer wieder Vollgas geben zu können.

Welche Deiner Leistungen im 2020 hat Dich am meisten gefreut?  

Im Jahr 2020 haben mich mehrere Leistungen sehr gefreut. Im Winter war die erste Elite Medaille an den Indoor Schweizermeisterschaften über 200m sicher ein Highlight. Die Schweizer U20 Allzeitbestleistung über 150m, der U20 Meistertitel und der dritte Platz hinter Lea Sprunger und Cornelia Halbheer über 200m waren im Sommer tolle Momente.

Welches ist Dein grösstes Ziel in der kommenden Saison?

Ich möchte meine PBs verbessern, immer schneller werden und gesund bleiben. Ein konkretes Ziel ist die U23 EM in Bergen, an welcher ich möglichst weit kommen möchte.

Wie bist Du zur Leichtathletik gekommen?

Als Kind habe ich verschiedene Sportarten ausgetestet wie beispielsweise Unihockey oder rhythmische Gymnastik. Beides hat mich nie wirklich gepackt. In der Jugi hat mir Leichtathletik am meisten Spass gemacht und so kam es dazu, dass ich schon recht früh der LVL beigetreten bin. Meine Eltern waren beide auch Leichtathleten, aber sie haben mich nie zu dieser Sportart gedrängt. Ich bin selber auf den Geschmack gekommen 😉.

Hast Du ein spezielles Ritual vor, während oder nach dem Wettkampf?

Vor dem Wettkampf muss ich Musik hören um mich zu pushen. Vor dem Start schlage ich mir leicht auf die Wangen um mich nochmals zu «wecken» und dann gehe ich immer mit demselben Fuss als erstes in den Pflock.

Was sind Deine wichtigsten langfristigen Ziele?

Ich möchte erfolgreich an internationalen Meisterschaften teilnehmen, verletzungsfrei bleiben und den Spass nicht verlieren.

Wieviel Zeit wendest Du pro Woche für die Leichtathletik auf?

Ich trainiere 5x die Woche in Zürich. Mit dem Pendeln, der Physiotherapie und dem Training summiert sich schon ein grosses Pensum auf. Aber diese Investition mache ich gerne, Leichtathletik ist meine grosse Leidenschaft.

Was war Dein prägendstes Erlebnis in Deiner bisherigen Karriere?

Einer meiner prägendsten Momente war die Startmöglichkeit am Diamond League Meeting in Lausanne mit der U20 Nationalstaffel. Das Gefühl beim Betreten des vollen Stadions mit tobendem und anfeuerndem Publikum war berauschend. Die Teilnahme an diesem Meeting mit den Leichtathletikstars der Welt zeigte mir, wo ich hinkommen möchte.

Der in negativer Hinsicht prägendste Moment war, als ich mich 2018 für die Jugendolympiade in Buenos Aires qualifiziert hatte und aufgrund eines Ermüdungsbruchs nicht teilnehmen konnte. Die Enttäuschung war dazumal sehr gross.

Was läuft bei Dir neben dem Sport?

Neben dem Sport studiere ich an der Universität Bern Jura. Ich bin gerade ins 4. Semester gekommen und bin wirklich froh neben dem Sport so einen guten Ausgleich zu haben.