Elena, Du hast eine sehr erfolgreiche Saison hinter Dir: 2 x Silber (3000m Halle, 5000m U20), einmal Bronze (3000m Steeple U23) an Schweizermeisterschaften, erste U20 EM-Teilnahme und gleich Finalqualifikation mit pB in Tallinn und zum Saisonschluss noch SM-Staffelgold mit Alicia und Sophia über 3 x 1000m bei den Frauen. Herzliche Gratulation zu diesen Erfolgen.  

Welches war für Dich der wichtigste Erfolg? Welcher hat Dich am meisten gefreut?

Ich habe mich sehr über die U20 EM-Teilnahme gefreut, gleichzeitig hatte ich aber auch etwas Respekt davor. Dass ich mich dann noch für den Final qualifizieren konnte, war ein Traumziel, damit gerechnet hatte ich nicht. Deshalb ist das für mich der wichtigste Erfolg dieser Saison.

Du bist seit einem Jahr Swiss Starter Future. Welche internationalen Ziele steckst Du Dir in der nächsten Saison?

In der Wintersaison werde ich vor allem Cross laufen. Mein grosses Ziel ist es, an der U20 Cross-EM teilnehmen zu können, die im Dezember in Dublin stattfindet. Dazu muss ich mich an den Crossläufen in Regensdorf und Darmstadt qualifizieren. 

Welche andern Meilensteine siehst Du in der Wintersaison?

Ein weiterer wichtiger Wettkampf wird die Cross SM im März sein, wo ich ein gutes Resultat erzielen möchte.

Wie bereitest Du Dich darauf vor?

Nach der Saisonpause geht es wieder mit lockeren Dauerläufen los. Dann gibt es auch die längeren DLs, die ich besonders gerne mache, um «Kilometer zu fressen». Natürlich gehören auch die gemeinsamen Crosstrainings auf dem Rasen dazu, um mich auf die Saison vorzubereiten.

Wie bist Du zur Leichtathletik gekommen? Wann hast Du mit Laufen angefangen?

Mit acht Jahren, als ich bei Langenthal bewegt mitmachte, habe ich gemerkt, dass mir das Laufen grosse Freude bereitet, weshalb ich danach direkt mit dem Leichtathletiktraining in der LVL anfangen wollte. Zuerst war ich im Kindertraining am Mittwoch dabei und habe verschiedene Disziplinen ausprobiert, trotzdem machte mir keine andere Disziplin so viel Spass wie der 1000er. Aus diesem Grund fing ich mit elf Jahren an, einmal in der Woche bei den LVL-Runners zu trainieren. Dies gefiel mir so gut, dass ich nach und nach mehr Lauftrainings machte und mit den anderen Trainings aufhörte.

Hast Du ein spezielles Ritual vor, während oder nach dem Wettkampf?

Ich habe nicht wirklich ein bestimmtes Ritual am Wettkampftag, das Einzige was immer sein muss, ist 4 h vor dem Wettkampf ein Teller Spaghetti mit Käse und ein Honigriegel vor dem Einlaufen. So weiss ich, dass ich weder mit Bauchschmerzen noch mit leerem Magen laufen muss.

Was sind Deine wichtigsten langfristigen Ziele?

Langfristig habe ich noch keine konkreten Ziele. Was mir aber sehr wichtig ist, ist dass ich noch lange gesund und unverletzt weiter trainieren kann und ich die Freude am Laufen nicht verliere.

Wieviel Zeit wendest Du pro Woche für Laufen und andere Trainings auf?

Im Durchschnitt sind es etwa 10 Stunden. Das variiert aber von Woche zu Woche und kommt darauf an, was auf dem Trainingsplan steht.

Was war Dein prägendstes Erlebnis in Deiner bisherigen Karriere?

Mein prägendstes Erlebnis war, als ich 2020 die Silbermedaille an der U18 Steeple-SM gewonnen habe. Diese Medaille ist die, an welcher ich am meisten Freude habe, da es meine erste SM-Medaille war. Zudem habe ich in diesem Rennen zum ersten Mal eine U18 EM-Limite unterboten, was mich sehr motivierte, hart weiter zu trainieren.

Was macht für Dich die Faszination am Laufen aus?

Am Laufen geniesse ich vor allem die Dauerläufe, wo ich Zeit für mich selbst habe und mir alles Mögliche durch den Kopf gehen lassen kann. Das hat eine beruhigende und befreiende Wirkung auf mich, deshalb hoffe ich, dass ich noch ganz lange laufen kann.

Was läuft bei Dir neben dem Sport?

Momentan gehe ich noch in Langenthal ins Gymnasium. Damit schliesse ich aber im nächsten Sommer ab und möchte nachher etwas in Richtung Architektur machen.

Und zum Schluss: Was könnte die LVL (noch) besser machen?

Mir gefällt es gut in der LVL, vor allem mit der Gruppe und den Trainern bin ich zufrieden und das ist das Wichtigste für mich (Interview: sam).