Hartes Rennen an der Cross EM in Dublin
Hartes Brot an der Cross EM in Dublin auf der speziell präparierten Trainings- und Wettkampfstrecke beim Sportzentrum Fingal. Ein rutschiger, tiefer Boden und ein anspruchsvoll hügeliger Rundkurs forderten enorm viel.
99 Juniorinnen standen am Start des wU20-Rennens über 4 km. Wer sich hier nicht von Anfang an angriffig vorne einreihte, hatte es schwer, später Plätze gut zu machen. Beim Schweizer Team bestehend aus Livia Wespe, Lilly Nägeli, Valentina Rosamilia, Elena Eichenberger, Romane Wolhauser und Lisa de Bruyn, hiess das Ziel "Plazierung in den ersten zwei Dritteln der Team-Wertung". Dabei zählten die besten drei Resultate. Mit Livia Wespe 10. (Rückstand nur 15''), Valentina Rosamilia 42. (Rückstand 43'') und Lilly Nägeli 49. (48'' zurück) gelang das locker, alle in der ersten Ranglistenhälfte und Rang 9 in der Teamwertung (von 17 klassierten Ländern) direkt hinter Irland und vor Dänemark.
Elena Eichenberger hatte bereits bei der Startaufstellung Pech. Auf dem Meter an der Startlinie, der dem Schweizer Team zustand, musste sie zuhinterst anstehen. Diese Hypothek wog umso schwerer, als kurz nach dem Start noch eine andere Läuferin Elena vor die Füsse stürzte. So kam Elena zuhinterst im Feld nach der Startgerade auf die Strecke und versuchte von Anfang an Plätze gut zu machen. Nach einem Kilometer, der ersten verkürzten Runde lag sie auf Rang 91, zwar nur 10'' hinter der Spitze. Auf der 2. Runde arbeitete sie sich auf Rang 79 vor, Rückstand 34'' und auch auf der letzten Runde konnte sie weiter Plätze gut machen, so dass sie als 70. mit verhältnismässig kleinem Rückstand von 67'' den Zielstrich erreichte. Für Elena ging es in erster Linie darum, Erfahrungen zu sammeln. Sie gehört zum jüngeren Jahrgang und hat mit diesem Rennen sicher viel gelernt für einen allfälligen Start im nächsten Jahr.
Cross hat in Irland grosse Bedeutung. Das gilt aber auch für viele andere Länder. Im Cross treffen Mittel- und Langstreckler aufeinander, keiner kann ausweichen, die Dichte an SpitzenläuferInnen in allen Kategorien ist hoch. So auch bei den Juniorinnen, wo Elena Eichenberger mit dem sechsköpfigen Schweizer Team an den Start ging. Drei Goldmedaillen-Gewinnerinnen von Tallinn standen ebenfalls am Start über die 4 km lange Strecke: Ingeborg Ostgard, die norwegische 1500m Junioren-Europameisterin galt als Top-Favoritin, sie gewann vor zwei Wochen die nordischen Cross-Meisterschaften vor der jungen Dänin Sophia Thogersen. Nun holte sie mit einem starken Finish Siber hinter der überragenden Engländerin Megan Keith.Die finnische 3000m Europa-Meisterin Ilona Mononen wurde 4.. Nicht alle können im Sommer, wie im Winter in Topform sein: Die 5000m Meisterin Carla Dominguez aus Spanien wurde 54. oder die Ungarin Greta Varga, die Silber über 3000m Steeple gewann (die deutsche Steeple-Europameisterin Olivia Gürth schaffte die Qualifikation nicht): Sie lief in der ersten Häfte des Rennens ganz vorne und zog. Dann verschwand sie aber und musste mit Rang 28 vorlieb nehmen. Ganz stark aber die fünf deutschen Läuferinnen (sie haben allesamt bessere pB's über 3000m als unsere Schnellste, Livia Wespe): Sie zeigten einen enormen Kampfgeist und liefen zu viert in die Topten und gewannen Team-Gold überlegen.
(12.12.2021, sam)