Die Schweizer Cross-Meisterschaften in Regensdorf brachten bei strahlendem aber kaltem Frühlingswetter viele strahlende LVL-Runners Gesichter.

Dass Adrian Lehmann im Langcross der Männer über 10,1km vorne mitlaufen wird, haben wir erwartet. Er tat dies aber in so souveräner Manier, dass es ganz klar zu Silber hinter dem Favoriten Matthias Kyburz reichte. Bereits nach zwei Runden waren die Positionen klar bezogen. Vorne Kyburz zusammen mit Dominic Lobalu (Senegal, ausser Kokurrenz) und mit Ädu konnte nur Janis Gächter noch eine Weile mithalten. Dann wurde es zu einem einsamen Tempolauf, den Ädu in 32:01 beendete. Eine vielversprechende Standortbestimmung nach 4 Wochen Trainingslager im Hinblick auf die kommenden Halbmarathon-Ziele. Mit Ädu im Team liefen Christian Ackeret als 42. in 36:56 und Samuel Agyapong als 49. in 42:50. Zusammen ergab das in der Teamwertung den Bronzeplatz hinter dem LC Uster und dem LC Regensdorf.

Bei den Frauen über 8,1km zeigte Céline Aebi ein super Rennen: Das starke Feld mit vielen bereits international erfahrenen Läuferinnen wurde zuerst durch die U23-Läuferinnen Lisa De Bruyn, Nora Gmür, Livia Wespe... angeführt. Auf der 2. Runde übernahm die Deutsche Spitzenläuferin Elena Burkhard das Szepter. Die ebenfalls ausser Konkurrenz laufende Deutsche Mia Jurenka, welche im Dezember in Dublin noch bei den Junorinnen an der EM auf Rang 7 gelaufen war, hielt mit. Von den Schweizerinnen konnten bald nur noch Flavia Stutz, die als Schnellstarterin bekannte Selina Burch und Céline Aebi folgen. Romane Wolhauser und alle andern U23-Frauen mussten abreissen lassen. Die Positionen festigten sich von Runde zu Runde. Nach 6 km konnte Céline auch Selina Burch stehen lassen und kam sogar Flavia Stutz nochmals näher. In genau 30:00 überquerte sie die Ziellinie mit nur 12'' Rückstand auf Flavia und holte sich mit Silber ihre erste Medaille bei den Aktiven.

Bei den Juniorinnen hatte Elena Eichenberger nicht nur im Herbst mit ihrer Qualifikation für die Cross EM, sondern auch mit dem klaren Sieg am Lozärner Cross vor drei Wochen angedeutet, dass sie im Kampf um den Cross-Titel mitreden wird. Das bestätigte sie dann auch eindrücklich im Rennen. Von Beginn weg setzte sie sich an die Spitze mit Tabea Blatter und Julia Gross, leistete Führungsarbeit gegen die Bise und sorgte dafür, dass die Spitzengruppe schmolz wie Schnee an der Frühlingssonne. Nach Rennhälfte war nur noch Tabea Blatter auf Elena's Fersen. Sina Scherling und Julia Gross mussten sich geschlagen geben. Elena zog weiter und so war bereits eine Runde vor Schluss ihr Sieg sicher. Zuletzt querte sie die Ziellinie mit 20'' Vorsprung und freute sich über ihr erstes Einzelgold an Schweizer Meisterschaften. Alicia Schär hatte nach der Hallen SM in Magglingen mit Husten zu kämpfen und spürte noch leichte Atembeschwerden. Sie lief im Mittelfeld nicht ganz auf ihrem gewohnten Niveau, aber erreichte in 16:33 Rang 14 und sicherte sich damit ihren Top-Ten Platz im Crosscup-Schlussklassement, in dem Elena mit nur drei Zählresultaten aber fast der Maximalpunktzahl Rang 2 hinter Tabea Blatter erreichte. Mit dem 19. Rang von Sophia Collioud erreichten unsere Frauen 34 Rangpunkte in der Teamwertung, genau wie der STB. Dank der besseren Platzierung der besten Läuferin reichte dies auch zum Schweizer Mannschaftsmeistertitel und damit zur Qualifikation für den Europacup im nächsten Jahr.

Bei den wU18 über 4,1km starteten Chiara Costa und Magali Steinmann gegen enorm starke Konkurrenz. Entsprechend ging die Post brutal ab und Chiara hatte Mühe im Mittelfeld zu folgen. Magali arrangierte sich in den hinteren Rängen. Als Chiara nach Rennhälfte Positionen verlor und Mühe hatte mit Atmen, stieg sie aus. Magali biss sich durch und machte in der Schlussrunde noch Plätze gut. In 17:53 kam sie direkt hinter Anouk Mischer und Aline von Wattenwyl auf Rang 24.   

Auch Stephan Wyss hatte es bei den mU18 mit einem starken Feld zu tun. Vorne lief eine grosse Spitzengruppe weg und Stephan versuchte, sein Tempo zu laufen. Damit lag er im Mittelfeld und kam in guten 18:48 als 21. ins Ziel.

Trotz einer Nullrunde sollte es für Chiara und Stephan zum Startplatz am Athletissima reichen.

Gute Ergebnisse auch bei den Young Runners

Bei den u16m über lange 4.1 km ging es ebenfalls um Schweizermeisterschafts-Ehren und wertvolle Crosscup-Punkte. Hier war Dominic Wyss am Start. Er startete schnell und kraftvoll, konnte in den Runden 2 und 3 das Tempo aber nicht ganz halten, ehe er sich in der letzten Runde nochmals steigerte und als 25. von 34 Startenden ins Ziel kam. Ein respektabler Rang in einem Top-Feld. Und das zahlt sich möglicherweise aus: Denn ein erster provisorischer Vergleich der Ergebnisse von Regensdorf mit der Zwischenrangliste des Crosscups zeigt, dass Dominic in der Cup-Endwertung 22 eventuell gerade noch in die Top 20 käme. Damit wäre er berechtigt, im Vorprogramm von Spitzenleichtathletik Luzern zu starten! Aber wir warten zuerst die offizielle Schlussrangliste des Cross-Cups ab (Daumen drücken!).

Bei den u14m über 3.1 km waren Andrin Iseli und Joris Mamié am Start. Andrin lief es sehr gut. Mit dem 19. Platz im 35köpfigen ebenfalls starken Feld kann er mehr als zufrieden sein. Nach einer schnellen ersten Runde musste er etwas nachgeben, bevor er in Runde 3 nochmals aufdrehte und viel Zug nach vorne entwickelte. In einem spannenden Zweikampf distanzierte er am Schluss Joel Rescalli vom TV Welschenrohr klar. Joris lief es nach einer bisher starken Crosssaison mit dem 27. Rang dieses Mal nicht wunschgemäss. Nach einer starken ersten Runde konnte er nicht mehr zulegen. Bei den u14 Mädchen über 2.1km wollte Elonie Bucher nach ihrem Sieg in Welschenrohr wieder eine gute Leistung zeigen. Ihr fehlte aber nach einer Erkrankung dieses Mal die Kraft. Mit dem 21. Rang unter 31 Teilnehmerinnen kann sie unter diesen Umständen zufrieden sein.

Nicht nach Wunsch lief es auch Noelia Iseli bei den u10w über die 1.1km. Als Dominatorin zahlreicher Cross-Rennen dieser Saison angetreten, musste sie sich dieses Mal mit dem 4. Rang begnügen. Sie war trotz einer Erkältung angetreten. Das ist deshalb ein gutes Ergebnis unter den 13 Startenden. Bravo für die tolle Saison!

(6.3.22 / Bericht: sam/SH, Bilder: Sämi Agyapong, SH, Sam)

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