Leistungssport

Sabine, seit bald 20 Jahren läufst Du mit den LVL-Runners und bist wie eh und je mit Elan dabei. 2002, mit 13 warst Du eine der schnellsten Schweizerinnen über 1000m, 2008 gewannst Du Bronze bei den U20 über 5000m und am Wochenende hilfst Du in Vétroz den Schweizer Meistertitel über 10km auf der Strasse zu verteidigen.

Was ist Deine Motivation? Was macht Dir am meisten Freude dabei?

Das Laufen und Zusammensein mit den Runners motivieren mich jedes Mal wieder. Das Training ist ein guter Ausgleich zu meinem eher kopflastigen Job und gibt mir jeweils neue Energie. Am meisten Freude machen mir die Mannschaftswettkämpfe und Trainingslager. Man motiviert, kämpft und freut sich gemeinsam.

Was sagst Du zu Deiner aktuellen Wintersaison, Du bist vor allem auf der Strasse unterwegs? 

Wie viele meiner Saisons war auch diese Wintersaison ein stetes auf und ab. Nachdem ich mich Mitte Februar sehr gut gefühlt habe, verpasste ich das erste geplante Strassenrennen dieses Jahres, den Bremgarten Reusslauf, wegen Rückenproblemen. Da anschliessend noch Probleme mit dem Fuss und Corona dazukamen, verlief auch der März nicht wie geplant und ich konnte nur wenig trainieren. Dass ich trotzdem am Kerzerslauf über 15km starten konnte und gar schneller war als vor 3 Jahren, zeigte mir, dass das Training in der ersten Hälfte der Wintersaison gut war.

Welches sind Deine nächsten Ziele und Meilensteine?  

Bereits am Sonntag steht die 10km SM an. Dort wollen wir unseren Teammeistertitel vom Vorjahr verteidigen.

Welcher Deiner bisherigen Erfolge hat Dich am meisten gefreut? Was war Dein prägendstes Erlebnis in Deiner bisherigen Karriere?  

Da gibt es verschiedene Erfolge, die mich sehr gefreut haben. Als Kind sicher als ich Dritte an den Cross Schweizermeisterschaften in der Schülerkategorie wurde und als ich am Geburtstag meines Mams den Berner Frauenlauf in meiner Kategorie gewinnen konnte. Als Erwachsene war es, als ich an einer Team-SM über 1500m die SM-Limite laufen konnte und während des Laufs in einen richtigen Flow kam. Das prägendste Erlebnis war, als ich mit dem Juniorinnen SVM-Team der LVL im Jahr 2005 am European Champions Club Cup in Belgrad teilnehmen durfte.

Wie bist Du zur Leichtathletik gekommen?

Von Geburt an war ich viel auf Sportplätzen, da meine Mam Präsidentin eines Damenturnvereins war und mein Pa Fussballer. So bin ich mit dem Sport aufgewachsen. Mit sieben Jahren habe ich meinen ersten Lauf absolviert und das hat mich gepackt. So kam ich mit 9 Jahren zur Leichtathletik, wo ich mich dann mit 16 Jahren begann, auf die Mittelstrecken zu konzentrieren.

Du bist auch Leiterin beim Nachwuchs und hilfst bei den LVL-Runners, wenn Not an der Frau ist? Was ist Dir dabei wichtig?  

Wichtig ist, dass der Nachwuchs lange mit Freude und Erfolg dabei bleibt. Dafür ist meiner Ansicht wichtig, dass der Nachwuchs Spass am Sport hat und dort Freundschaften schliesst sowie dass wir eine gute körperliche und technische Basis für ein späteres Disziplinen spezifisches Training schaffen können. Dies hat mich als junge Leichtathletin geprägt. Noch heute habe ich Kontakt mit meinen Teamkolleginnen als ich zwischen 10 und 15 Jahre alt war und von der Basis konnte ich später profitieren als ich lange Jahre verletzungsfrei trainieren konnte.

Leichtathletik ist eine Einzelsportart. Reicht es, jeden einzeln zu fördern, oder was können wir für den Teamgeist tun?

Ich persönlich habe meine besten Leistungen oft an Teamwettkämpfen erbracht. Deshalb ist es aus meiner Sicht wichtig, auch den Teamgeist zu fördern mit gemeinsamen Trainings und auch gemeinsamen Anlässen neben dem Sport, da so jeder an Teamwettkämpfen nochmals mehr Einsatz gibt und seine Bestleistungen verbessern kann.

Was läuft bei Dir neben dem Sport? Beruflich und andere Hobbies?

Ich arbeite als Juristin in der Rechtsberatung spezialisiert auf Migrations- und Scheidungsrecht. Zudem bin ich als Leiterin im Behindertensport tätig und versuche auch dort meine Freude am Sport weiterzugeben und bekomme viel von den Turnern zurück.

Was könnte die LVL (noch) besser machen?

Ich wünsche mir, dass mit der neuen Vereinsleitung künftig wieder nur noch die super Resultate unserer Athleten zu reden geben. (Interview, 31.3.22, sam)