Nicole Gold, Vanessa Bronze

Fünf Frauen und ein Mann stehen am 1. Tag der Schweizer Meisterschaften im Zürcher Letzigrund am Start. Im ehrwürdigen Stadion, wo jedes Jahr die Weltklasse den Diamond League Final bestreitet, ist bereits das Antreten ein schöner, emotional geladener Erfolg. 

Die LVL-AthletInnen schlagen sich dabei trotz regnerisch kühler Witterung allesamt gut: Titelverteidigerin Sarah King gewinnt die 3. Serie über 400m locker und ungefährdet in 54,26.

Anouk Ledermann läuft in der 1. von 9 Serien über 100m auf Rang 4 und egalisiert ihre pB mit 12:00. Dank dem Verzicht von Daniela Kyburz reicht dies sogar für die Halbfinalquali, wo sie in der 3. Serie neben Sarah Atcho auf Bahn 1 starten und gegen Mujinga Kambundji und Ajila del Ponte laufen darf. Neben den großen Namen erreicht sie in 12,11 das Ziel als gesamt 24.

Vanessa Fust startet mit einem guten Stoss auf 13,72m und liegt damit bis zum 4. Versuch auf Rang 2 hinter Myriam Mazenauer. Dann gelingt ihr aber keine Steigerung mehr und sie wird noch von Caroline Agnou übertroffen, gewinnt aber Bronze.

Bei schwierigen Bedingungen, mit wegen Regen verschobenem Beginn, überspringt David Anderegg die Anfangshöhe von 4:35 im ersten Versuch. Auf 4,50 reisst er aber dreimal.

Über 800m startete Alicia Schär in der 1. Serie auf Bahn 1. Mit Valentina Rosamilia, Lea Ammann und Veronica Vancardo waren starke Favoritinnen, die für Tempo sorgten dabei. Alicia hängte sich hinten an Siria Cariboni. Mit 66‘‘ war das Tempo perfekt, aber auf der 2. Runde fehlte die Kraft um durchzuziehen. In 2:18,36 resultierte Rang 8.

Zum Abschluss des Abends bot Nicole Egger dem Publikum eine „One Woman Show“: Auf ihrer Jagd nach einer schnellen Zeit für viele Ranking-Punkte liess sie das Feld vom ersten Meter an stehen, hatte bald 100 und dann fast 200m Vorsprung. Mit 3:10, 3:12 lief sie schnelle Kilometer. Bei Streckenhälfte wurde sie etwas langsamer, aber konnte zum Schluss nochmals aufdrehen. In 16:07,88 lief sie 27‘‘ vor der Zweiten, Priska auf der Maur, ein und verteidigte ihren Titel aus dem Vorjahr unangefochten. Dem Traum einer EM-Teilnahme in München versucht sie nun noch mit einem weiteren 5000er in Oslo näher zu kommen. (24.6.22, sam)